Postby MrStack » Sat Apr 26, 2003 9:37 pm
Einmal mehr muss sich Österreichs Parade-Kitesurferin Ingrid Köllbichler mit Platz zwei begnügen. Und das zu wiederholtem Male hinter ihrer Dauerkonkurrentin, der amtierenden Weltmeisterin und Nummer eins des PKRA-Rankings, der Neuseeländerin Cindy Mosey. Im spannenden Finale des spark7 Surf Worldcup presented by ESKIMO zwischen den beiden Top-Ladies gab es für Mosey das glücklichere Ende. Höhere Sprünge, die eine oder andere stärkere Windböe und punktreichere Tricks entschieden schlussendlich den Finallauf.
Dennoch, die 32-jährige Wienerin Ingrid Köllbichler zählt zur absoluten Weltelite und das seit dem Vorjahr, wo sie in ihrer ersten Weltcup-Saison auf Anhieb den dritten Platz im Endranking belegte. Und als Draufgabe noch den Vizemeistertitel und den Europameistertitel einheimste.
2002 nahm sich die gelernte Sprachheilpädagogin eine Auszeit, um sich ganz dem Kiten zu widmen. Nach nur zwei Monaten Aufenthalt in der Karibik und drei Jahren gesammelter Erfahrung in der Kitesurf-Schule ihres langjährigen Freundes und Parade-Kitesurfers Bernie Kudernatsch, gelang Köllbichler der rasante Aufstieg. Ist sie nicht mit dem Weltcup-Tross auf Tour, unterrichtet die Weltklasse-Athletin Kitesurfen in Podersdorf.
Bislang hat sie auch schon einen Sieg zu Buche stehen, den es in Margarita beim Best Trick-Event zu bejubeln gab. Nur den ersten Heimsieg muss Ingrid Köllbichler wohl auf einen der noch folgenden Events in Podersdorf oder das nächste Jahr verschieben. Doch Köllbichler gibt sich zufrieden: „Der Spaß ist für mich das Allerwichtigste. Dass es mit dem Sieg nicht geklappt hat, ist zwar schade, aber im Vergleich zum Vorjahr, wo ich Dritte war, habe ich mich schon gesteigert. Geht es so weiter, könnte ich beim nächsten Mal ganz oben auf dem Podest stehen.“
Bei den Herren durfte Titelverteidiger Martin Vari aus Argentinien jubeln, der den Amerikaner Adam Koch im Finale auf den zweiten Platz verwies. Und das, obwohl der Kite von Vari brach. Doch der Drittplatzierte Spanier, Jaime Herraiz borgte ihm seinen Drachen. Das reichte dem Argentinier, um sich zum zweiten Mal in Folge den Titel auf dem Neusiedler See zu sichern.
Und das, obwohl Martin Vari vor dem Bewerb sagte: „Ich habe keine Ahnung, wo ich stehe. Es ist der erste Kitesurf-Worldcup dieses Jahr und jeder hat in eine andere Richtung trainiert. Es wird spannend.“ Klingt bescheiden für jemanden, der mit 21 Jahren bereits Weltmeister und Vizeweltmeister ist.
Im PKRA-Endranking 2002 belegte der Argentinier Platz zwei und lieferte sich stets ein hartes Duell mit dem amtierenden Weltmeister Mark Shinn, der auch in Podersdorf zu den Favoriten zählte, sich allerdings im Viertelfinale aus dem Bewerb verabschieden musste.
Der Doppelgewinner von Podersdorf: „Ich fühle mich auf dem Neusiedler See zuhause, hatte schon im Vorjahr viel Spaß und werde jetzt meinen Sieg voll auskosten, feiern ohne Ende.“
Österreichs Herrenteam der Kitesurfer musste sich geschlossen bereits in der ersten Runde des Hauptbewerbes verabschieden, hat aber morgen in der Double Elimination die Chance auf Wiedergutmachung. Alle Fahrer treffen noch einmal aufeinander und kämpfen erneut um den Sieg. Wird sich zeigen, ob es für die Österreicher beim nächsten Versuch besser läuft.
Endergebnis:
Damen Herren
1. Cindy Mosey, NZL 1. Martin Vari, ARG
2. Ingrid Köllbichler, AUT 2. Adam Koch, USA
3. Claire Bunton, ENG 3. Jaime Herraiz, ESP